R O M ! ! !
Heute ist der erste Tag seit Wochen, an den ich morgens nicht in Wanderschuhe schlüpfe! Aber aufstehen tun wir trotzdem sehr früh, weil wir um 10.30 Uhr ins Hochamt in den Petersdom wollen. Wir haben unser Quartier aber in Frascati aufgeschlagen, weil uns mittlerweile die Enge und der Lärm einer Stadt auf`s Gemüt schlägt. Hier, im Grünen, sehen wir auf die ewige Stadt. Und wir werden mit dem Zug fahren. Die Verbindung ist gut! Die kenne ich noch aus den Interrail-Zeiten aus den 70er Jahren, als ich mit Schulkameraden in Rom war, und wir zum Essen eigens nach Frascati gefahren sind, weil der Zug ja nichts kostete. Das Essen war nicht halb so teuer wie in Rom, aber doppelt so gut!
In Frascati hatten wir gestern auch unsere erste Flasche Wein nach der Ankunft in Rom geköpft – einen Frascati! Spielt nicht im Konzert der begeisterungsfähigen Weine mit, aber wir hatten auch Durst – genießen geht anders.
Vom Zug aus sahen wir schon, dass in Rom Gewitter herumzogen. Mein Wetterbericht hatte das schon für heute morgen gemeldet. Aber wir wurden nicht naß – der Regen war vorbei, und die Stadt übrigens bei Morgentemperaturen von 27 Grad auch wieder trocken.
Der Zug fuhr über den Flughafen Campino in 30 Minuten zum Termini. Dann stiegen wir in den 64er Bus, der zur Ponte Sant‘ Angelo fährt. Von hier aus ist es ein Katzensprung zum Vatikan. Wir ließen uns Zeit, ließen die Sicherheitskontrollen über uns ergehen (es waren kaum Leute auf der Straße) und versorgten uns noch einmal mit Wasser, denn es war sehr schwülwarm. der Wind blies ziemlich kräftig, was es erträglicher machte. Kurz erkundeten wir noch die Stelle, an der wir uns am Mittwoch zur Audienz einfinden sollten. Die Stiege zu einem kleinen Innenhof.
Dann waren wir im Petersdom.
Der Gottesdienst war als lateinisches Hochamt deklariert. Entsprechend war auch eine Männerschola und ein Organist eingebunden, neben einem doch recht aufwändigen Altardienst. Das wenn Pfarrer Anzinger aus Ergoldsbach gesehen hätte, hätte er auch 10 Ministranten…
Es waren Liedzettel ausgeteilt, so dass man gut mitsingen konnte. Es war so vertraut, weil Sepp und ich ja noch bei Kaplan Stuber ministriert hatten – alles in Latein! Das zweite vatikanische Konzil ist an ihm spurlos vorübergegangen. Heute kann ich ihn sogar ein bisschen verstehen – Latein als Weltsprache der Kirche hat schon seinen Reiz. Es ist viel vokalreicher als das Deutsche und klingt daher besser.
Beim „Suscipiat“ hatten wir beide allerdings Aussetzer, das hatten wir ja 50 Jahre nicht mehr gebraucht. „Suscipiat Dominus sacrificium de manibus tuis, ad laudem et gloriam nominis suis – und bei uns Ministranten kam dann gleich immer das „…sanctae – Amen“. Deshalb konnten wir den Zwischenteil auch nicht gut. (:-))
Der Gottesdienst dauerte – mit Choralschola und Predigt – keine Stunde. Und es war feierlich. Dann schritten wir den Dom noch einmal ab und begaben uns zum Angelusfenster, in dem sich um 12 Uhr Papst Franziskus zeigte. Er ist schon sehr nahbar, und die Leute waren auch sichtlich begeistert. Er kann anstecken! Etwas anderes hatte ich in der Kirche auch festgestellt: Sepp und ich waren sicher bei den älteren Besuchern. Es war aber kein Jugendgottesdienst. So viele junge Leute, das macht Mut!
Nach einer kurzen Mittagpause ging es durch das alte Rom. Das will ich weiter gar nicht kommentieren, weil wahrscheinlich fast jeder Leser diese Bilder schon einmal im Original gesehen hat. Aber was sicher fehlte, waren zwei schmucke Köpfe daneben…
Tja, das war unser heutiger Tripp nach Rom. Und wir waren wieder zu Fuß unterwegs. Es ist schon lustig, wie wir mit unserem Stechschritt an den restlichen Besuchern vorbeiziehen, wir können gar nicht mehr anders. Rom in 40 Minuten… (:-))
Aber fast erstaunlicher als unser Fußmarsch nach Rom ist etwas anderes. Obwohl wir uns nun 50 Tage immer auf Straßen, Plätzen, Wegen getummelt haben: Wir haben bislang keinen einzigen Bekannten getroffen, obwohl gleichzeitig Ferienzeit ist!!! Ist das nicht sonderbar?
Herzlichen Glückwunsch zu dieser grandiosen, respektablen Leistung!
Genießt die Zeit in dieser herrlichen Stadt und das Ankommen der vergangenen 49 Tage in Euch…
Liebe Grüße Astrid
Lieber Hans und lieber Sepp,
Gratulation an Euch beide, wir haben euren Blog mit Begeisterung täglich verfolgt.
Bravi, bravissimi!
So eine Strecke zu Fuß ist schon ein Wahnsinn, so ein informativer Reisebericht ist für sich schon eine Leistung.
Beides zusammen einfach toll.
Danke, dass wir euch gedanklich begleiten durften.
Viele liebe Grüße aus Ergoldsbach
Helmut und Evi
Höchster Respekt Ihr beiden. Das überhaupt zu schaffen ist schon grandios, aber dann in der Zeit – chapeau.
Hab mir gerade nochmal Eueren Marschplan angeschaut und da war als Ankunft der 05.09.2020 vorgesehen!!!
Lasst es Euch in der „ewigen Stadt“ noch gut gehen und genießt es.
Viele Grüße
Hans
Herzlichen Glückwunsch!
Viele Grüße
Peter
Lieber Hans uns auch lieber Sepp,
herzlichen Glückwunsch. Kaum zu glauben, dass ihr DA sei und der so lange gehegte Wunsch jetzt Wirklichkeit geworden ist. Herzliche Grüße auch an das schöne Frascati. Genießt die zeit und ich freue mich auf Berichte von Mund zu Ohr.
Liebe Grüße Eva
Lieber Hans, lieber Sepp, mit grosser Freude und ebensolchem Interesse habe ich Eure Pilgerschaft verfolgt. Kompliment und grosse Anerkennung für diese ausserordentliche Leistung. Ich freue mich sehr, nach Eurer Rückkunft Eindrücke Eures Weges geschildert zu bekommen.
Zwischenzeitlich ist in Ergoldsbach einiges in Bewegung. Für Sepp wurde die Benefication (Seligsprechung) — weil er früher nur Ministrant war — eingeleitet. Für Hans dagegen läuft das Verfahren der Kanonisation (Heiligsprechung) — Ministrant und Organist. Dekan Anzinger erwartet vom Ordinariat in Regensburg den Auftrag, im Vorfeld der Feierlichkeiten den schmerzensreichen Rosenkranz zu beten. Ich freue mich auf Euer Heimkommen. Beste Grüße aus der Heimat Rupert
Lieber Hans, lieber Sepp,
riesengroßes Kompliment für eure Super-Leistung.
Ich freue mich mit euch, dass ihr es tatsächlich geschafft habt: zu Fuß von Regensburg bis Rom und das in 49 Tagen – unglaublich stark!!!
Genießt die schöne Zeit in der Ewigen Stadt und kommt gut heim.
Viele Grüße aus Neufahrn
Otto
Respekt ihr zwei 👍🏻: tolle Tour, klasse blog, der es verdienen würde, als Buch veröffentlicht zu werden… Liebe Grüße aus Rosenheim,
Klaus