Romam profecti sumus – Romam advenimus!!!
Wir sind vor genau 49 Tagen von Regensburg aufgebrochen, heute sind wir angekommen, in der „ewigen Stadt“. Und zwar genau am Tag der Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers, wie mir der Impuls des Tages verraten hat. Als „Sommerhans“ hat mich das schon ein wenig berührt. Wir haben die heilige Zahl 7 also zwei mal (7 x 7) in unseren 49 Tagen. Aber irgendwie habe ich das noch gar nicht so realisiert, Sepp ergeht es ähnlich. Wer jetzt erwartet hat, es gäbe ein Bild am Ortsschild von Rom, den muss ich tatsächlich enttäuschen: Zumindest an der Via Cassia haben wir kein Ortsschild gefunden. Das Ortsende von La Giustiniana wird angezeigt, aber die Häuser an der Straße laufen weiter, und müssten somit zu Rom gehören. Aber offiziell haben wir den Anfang von Rom nicht gefunden.
Gestartet sind wir allerdings von da, wo gestern unser Endpunkt war, in Olgiata. Da ging es in der Morgensonne neben vielen Autos Richtung La Storta, dann nach La Giustiniana, und hier nicht die Via Ottavia, sondern die Via Cassia entlang. Pinien säumten unseren Weg und spendeten Schatten.
Wir merken, dass wir uns in der Nähe einer Großstadt befinden. Auch die Wegweiser zeigen schon: Alle Wege führen nach Rom!
Dann taucht die Via Francigena wieder auf, der wir gerne folgen. Allerdings hatte dieser Weg auch Tücken: Ein Bachlauf verlangte von uns höchste Balanceleistungen. Aber auch das haben wir gemeistert.
Aber der Weg wird auch von tollen Pflanzen begleitet: Neben Oleanderbüschen gibt es hier auch den karminroten Zylinderputzer.
Nach dem Anstieg waren wir wieder auf der Cassia. Wir kamen an der Tomba Neroni, dem Grabmahl des Nero, vorbei. Es ist allerdings gar nicht das richtige Grab des Nero. Dieser wurde nach seinem Selbstmord in seinem Familiengrab beigesetzt. Im Sarkophag an der Cassia ruht ein hoher Militär mit seiner Frau. Immerhin hat das „Tomba Neroni“ einem ganzen Stadtteil in Rom seinen Namen gegeben.
Immer wieder sahen wir neben der Via Cassia die alten römischen Pflastersteine, die noch immer zu Einfahrten führen. Der größte Teil der Steine liegt allerdings unter der Teerdecke. Nach einigem Auf und Ab der Cassia lief sie plötzlich schnurgerade auf die Stadt zu. Und da konnte man – noch in der Ferne – zum einen das Denkmal des Vittorio Emanuele an der Piazza Venezia entdecken, aber auch bereits aus etwa 5 Kilometern die Kuppel des Petersdoms sehen.
Wir gehen bergab und überschreiten den Tiber auf der milvischen Brücke. An dieser Brücke hat 312 n. Chr. eine bedeutende Schlacht zwischen Kaiser Konstantin I. und Kaiser Maxentius stattgefunden. Obwohl zahlenmäßig weit unterlegen hat Konstantin das Heer des Maxentius geschlagen und ebnete somit seinen Weg zur Alleinherrschaft über das römische Reich.
Dann näherten wir uns rasch dem Zentrum. Immer schnurgerade auf den Vatikan zu trafen wir auf die Engelsburg, die auch Zufluchtsstätte der Päpste war. Da waren wir dann richtig in Rom.
Und ein paar Steinwürfe weiter sind wir vor dem Petersdom! Unglaublich! 1.170 Kilometer sind wir seit Regensburg zu Fuß gelaufen, und dann stehen wir vor dem Petersdom. Mit kurzen Hosen kommen wir nicht rein, aber das ist auch für heute nicht geplant. Wir müssen noch zur Schweizer Garde, um die Regularien für die Papstaudienz am kommenden Mittwoch zu besprechen.
Der Schweizer Gardist zeigte uns auch noch das Pilgerbüro, wo wir unseren Pilgerstempel abholen können. Auch das Schreiben unseres Generalvikars wurde mit dem Pilgerstempel versehen.
Morgen geht es um 10.30 Uhr zum lateinischen Amt in den Petersdom, dann wird der Rest von Rom erkundet. Also: Keine Angst, der Blog endet nicht mit dem heutigen Tag, es gibt noch Vieles zu berichten…
Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt Großartiges geschafft! Mit Genuss hab ich euere Reiseberichte gelesen. Schöne, unvergessliche Tage in Rom.
Ich bin beeindruckt von Euch beiden ob der 1170 km, die Ihr in 49 Tagen geschafft habt, den tollen Berichten und Fotos, die im Blog sind und wünsche Euch noch ein paar schöne Tage in Rom. Hoffentlich klappt es mit dem Papstbesuch.
Viele Grüße.
Otto
Unglaublich!! Habe die ganze Pilgerreise von Euch beiden im Geiste begleitet. Ihr habt etwas ganz Außerordentliches geleistet, das Euch noch das ganze Leben hindurch erhalten bleiben wird.
Herzlichen Glückwunsch! Hoffentlich klappt das mit der Papstaudienz noch!
Liebe Grüße Ludwig
Herzliche Glückwünsche für diese enorme Leistung , aber auch vielen Dank für den äußerst packenden und geographisch wie historisch fundierten Reisebericht.( von der humanistischenSchulbildung ist halt doch einiges hängen geblieben 🤓)
Genießt Rom und erholt euch von den Strapazen.
Ihr habt für euch etwas erreicht, was sicher für immer bleiben wird. Als „Reisebegleiter „ im Blog kann man das nur erahnen.
Nochmals Respekt und kommt wieder gut nach Hause
Herzliche Grüße
Hermann
Servus Hans und Sepp,
auch ich habe eure spannende Pilgerreise mit Hochachtung verfolgt und möchte euch beglückwünschen zu dieser außerordentlichen Leistung. Die Berichte und Fotos sind ausgesprochen lesenswert und könnte einen fast neidisch werden lassen. Kommt gesund und gut wieder in unsere niederbayrische Heimat zurück.
Viele Grüße,
Lenz
Glückwunsch und Respekt dass ihr euer Ziel erreicht habt und vielen Dank für die wunderbaren informativen Berichte die in den vergangenen Wochen zur täglichen Pflichtlektüre gehört haben.