Der 43. Breitengrad…
Der Start heute Morgen in San Quirico dOrcia war zäh! Es lastete schwüle Luft über den Hügeln der Toskana, und kein Lüftchen bewegte sich. 36 Grad heute die Vorhersage, deshalb sputeten wir uns, und waren um 07.30 Uhr schon unterwegs, und wir stiegen die Via Francigena in San Quirico d
`Orcia hoch, um nach Süden voran zu kommen. Da gab es plötzlich einen magischen Punkt, den wir erst einordnen mussten: Wir sahen gleichzeitig die Stadt Siena am nördlichen Horizont, im Westen sahen wir das Mittelmeer bei Grosseto!
Die Monti Volsini kamen imme näher, und der Weg führte uns wieder begab bis fast ins Tal der Orcia. Dabei ließen wir Vignoni Alta links liegen, eine befestigte Bastion aus dem Mittelalter.
Es ging steil bergab (meine armen Knie!!) und wir landeten in Bagno Vignoni, einem schon von den Römern benutzten Badeort. Ein schönes, schlichtes, geschmiedetes Wegkreuz säumte unseren Pfad heute. Und die Monti Volsini hoben sich immer klarer ab.
Der Weg wurde anspruchsvoll. Wir dachten, mehr in einem ausgetrock-neten Flussbett zu wandern als auf einem Weg. Dann erreichten wir wieder die Via Cassia.
Von der Via Cassia aus ergaben sich aber auch Blickwinkel auf Wege, die alles andere waren als steinig. Weingüter trohnten auf den Hügeln, die typischen Auffahrten waren von Zypressen gesäumt.
In Gallina fanden wir eine Bar, die uns mit Cafè und Wasser versorgte. Aber vorher fanden wir eine geschlossene Bar, die an einem markannten Punkt lokalisiert war: Am 43. Breitengrad. Den hatten wir heute unterschritten!!
Wir umrundeten die Monti Volsini im Osten, um weiter nach Süden voranzukommen. Dabei hatten wir die Chance, ca. 2 km nach Gallina die SR 2 zu verlassen, um auf einer Nebenstraße nach Le Conie voranzukommen. Dann wurden wir von Lisa und Lukas überrascht, die auf dem Weg nach Ostia waren. Das gab noch einmal Schwung. Es wurde heiß, die Anstiege wurden anstrengend. Aber immer wieder tun sich Geschenke in Form von Blickwinkeln auf, die einem Respekt einflößen.
Und spätestens ab hier wird das Sprichwort klar: Alle Wege führen nach Rom. Und bereits morgen werden wir die Grenze nach Lazio überschreiten…
Am Schlußpunkt unserer heutigen Tour wurden wir von Michi und Elisabeth abgeholt – und gleich mit einer richtigen Pilgermahlzeit versorgt…