Ein Sonntag im Trentino
Heute war wieder einmal ein Ruhetag angesagt. Nach den Strapazen der letzten Tage mit Temperaturen über 35 Grad war wieder mal Fußpflege fällig. Aber nicht nur – wir nutzten die Zeit, um einige interessante Dinge in der Umgebung näher zu erkunden.
So entdeckten wir eine Seilbahn, die hinter der Kirche von Mezzocorona auf den Monte Mezzocorona fährt. Der ist mit 891 Metern nicht spektakulär hoch, aber die Seilbahn überwindet die Distanz von 623 Metern in drei Minuten, und ohne eine einzige Stütze dazwischen. Von oben bietet sich ein herrlicher Blick auf das Etschtal Richtung Trient.
Nach einem kleinen Frühschoppen oben im „Tre cime“ ging es wieder bergab, und anschließend gleich hinüber nach San Michele all`Adige. Der Ort entwickelte sich rund um das kunst-, kirchen- und landesgeschichtlich bedeutsame, ehemalige Augustiner-Chorherrenstift St. Michael. Das Kollegiatstift wurde 1144/45 von den Grafen von Eppan aus der Burg Hocheppan mit Assistenz des Trienter Bischofs Altmann oberhalb des alten Zusammenflusses von Etsch und Noce begründet. Das Stift war, ähnlich den Südtiroler Konventen von Neustift bei Brixen und Au bei Gries-Bozen, Teil der von der Erzdiözese Salzburg unter Konrad I. ausstrahlenden Kanonikerreform. Es wurde 1807 im Zuge der Säkularisation aufgehoben (aus „Wikipedia“).
Auf dem Weg nach Rovereto, wo unsere nächste Herberge ist, muss man an Trient vorbei. Nein, nicht vorbei, da muss man unbedingt hin!! Der Dom ist ein Wunderwerk der Romanik, hier fand das Konzil von Trient in den Jahren 1545 bis 1563 statt. Es ging um nicht weniger, als Antworten auf die Lehren der Reformation zu finden.
Leider ist der Dom im Inneren derzeit weitgehend eingerüstet. Dennoch lohnt ein Besuch. Interessant ist die Krypta, die bis auf das 4. und 6. Jahrhundert zurückgeht.
Irgendwie ist Bayern nicht so weit weg von Trient, wie man denkt – zumindest nicht, was die Bierkultur anbelangt.
Als wir nach Rovereto weiterfuhren, hatte Karl noch eine Idee: Die Friedensglocke von Rovereto. Ich hatte keine Ahnung, worum es sich hier handelt. Jetzt weiß ich mehr: Es ist eine Glocke, die aus den Kanonen verschiedener Teilnehmerländer des 1. Weltkriegs gegossen wurde und täglich mit 100 Glockenschlägen zum Frieden mahnt – eine tolle Idee!! Heute Abend hören wir sie schlagen…
An Rovereto rast man meistens auf der Autobahn vorbei. Tatsächlich sind die Außenbezirke nicht sehr einladend. Aber im historischen Zentrum gibt es doch das eine oder andere Kleinod zu entdecken.
Servus Jungs,
abgesehen von eurer bewundernswerten körperlichen Leistung ist das Studium der Reiseberichte mittlerweile zum schönen und bildungsreichen Ritual geworden. Man hat das Gefühl, dabei zu sein. Auch wenn ich mich freue, wenn ihr wieder in der Heimat seid, es wird dann was fehlen. Übrigens ist mir Rovereto nur als letzte Maut-Zahlstation vor dem Gardasee in etwas zweifelhafter Erinnerung. Dass es da auch Sehenswürdigkeiten gibt, ist „von außen“ auf Anhieb wirklich nicht erkennbar. Danke für den Hinweis, Hans. Beim nächsten mal werden wir in Rovereto Halt machen.- Wieder was dazu gelernt oder wie Lodda M. sagt: „Again what learned“.
„Glück auf“ für euren weiteren Weg.
Christoph
@ Christoph: Deinem obigen Kommentar zu den tollen Berichten im Blog vom Hans, lieber Christoph, möchte ich mich voll und ganz anschließen. Danke für euren Hinweis auf diese Seite.
Mit großem Interesse und Vergnügen verfolge ich die täglichen Reiseberichte vom Hans. Ich bin zwar auch schon oft durch die bisher beschriebenen Landschaften gefahren und hab leider genau wie ihr die schönsten Sehenswürdigkeiten „links“ liegen lassen.
Da bist zu Fuß halt näher am Puls der Geschichte. Es ist wirklich grandios, was die beiden Pilger da leisten.
Hut ab > @ Hans und Sepp! Alles Gute und Gottes Segen auf eurem Weg nach Rom.
Herzliche Grüße von Johanna (Bongo-Spielerin beim Kurs mit Eva / Kloster Arnstorf)
Liebe Johanna,
es ist tatsächlich eine Überraschung, von Dir zu hören!! Ich habe das vor einem Jahr bei unserem Seminar in Armstorf, erzählt dass ich heuer nach Rom gehen werde. Nun bin ich unterwegs und fast die Hälfte der Strecke ist geschafft! Drück die Daumen, dass der Rest auch noch gelingt!
Herzliche Grüße
Hans
Lieber Hans, lieber Sepp (unbekannterweise), nach einer Woche Hüttenaufenthalt im Zillergrund habe ich wieder die Reiseberichte nachgelesen. Hut ab vor Eurer Leistung und das auch noch bei dieser Hitze. Ingrid und ich wünschen Euch weiterhin alles erdenklich Gute! Genießt die Natur und hoffentlich (woran ich nicht zweifle) den guten Wein am Abend.
Gut Marsch und liebe Grüße von Ingrid und Klaus
Liebe Ingrid, lieber Klaus, es ist so schön zu lesen, dass uns eure guten Wünsche immer begleiten. Wir haben fast die Hälfte des Weges geschafft – tatsächlich ein Grund, mit einem guten Glas Wein anzustoßen.
Herzliche Grüße an euch
Hans