Durchs Welschland…
Der heutige Tag brachte wieder ein einschneidendes Erlebnis unserer Wanderung von Regensburg nach Rom: Wir überschritten die deutsche Sprachgrenze an der Salurner Klause ins Trentino. Hier wird nur noch italienisch gesprochen, Deutsch ist hier bereits Fremdsprache. A propos Fremdsprache – es ist unglaublich, wie viele Dialekte es im Trentino gibt!
Das merkt man sofort an den Grußformeln, wenn man sich unterwegs begegnet: Buon giorno, salve, ciao, bon di… . Hier gibt es noch Dialekte, die lombardische, aber auch deutsche und bayerische Elemente in ihre Sprache aufgenommen haben. Die Zimbern sprechen gar eine deutsche Mundart, die dem Mittelhochdeutschen nahekommt. Wir sind im Welschland angekommen.
Karl transportiert uns vom Quartier zum Ausgangspunkt der Wanderung und wieder zurück. Er versorgt uns mit Wasser, sucht die Quartiere und findet die besten Restaurants. Heute ging es von Margreid weiter nach Salurn, Mezzocorona und dann Richtung Trient. Wir folgen hier übrigens größtenteils der Via Claudia Augusta, die von Augsburg über den Reschenpass ins Etschtal führt.
Morgens weht der Wind kräftig von Nord nach Süd, was einem Wanderer fast Flügel verleiht. Da heißt es, früh aufstehen und losmarschieren, dass bis zur größten Mittagshitze das Tagwerk vollbracht ist. Ab 14 Uhr kommt der Wind nämlich dann vom Gardasee und bremst einen aus.
Es marschierte sich leicht am Morgen, und schon bald war Salurn erreicht. In der Klause selbst scheint die Sonne erst am Nachmittag, so eng rücken die Berge hier aneinander.
Der Weg führte nach Feudo, und unterwegs gab es immer wieder Schautafeln mit interessanten Informationen zu der jeweiligen Gegend. Da das Etschtal Durchzugsland bereits unter den Römern war, mussten sich die römischen Ingenieure für das Sumpfland der Etsch etwas Besonderes einfallen lassen.
Im Trentino beginnt auch das Gebiet des Teroldego, eines sehr dunklen und in guter Qualität sehr würzigen Rotweines. Kurz vor Mezzocorona trafen wir wieder auf das Pärchen aus Rosenheim, das wir bereits vor, in und nach Brixen getroffen hatten.
Es ging an Mezzocorona, das bis 1902 noch Mezzotedesco (Deutschmetz) geheißen hatte, weiter nach Süden. An San Michele all`Adige vorbei nach Nave San Rocco. Dort füllte der Wassertransporter die Wasserflaschen wieder auf, denn langsam wurde es heiß! Irgendwo braucht man jetzt ein Plätzchen zum Mittagessen.
Weiter ging es nach einer Mittagspause Richtung Trient, der Cima Palon mit über 2.200 Metern rückt immer näher. Ziel für heute war Lavis, in dem auch das Weingut Cassata Montfort residiert. Dort war ich früher schon mit meinem „Weinfreund“ Markus Tischler, und wir erlebten – unter anderem – einen sagenhaften Grauburgunder. Auch mit der VHS Ergoldsbach/Neufahrn war ich hier. Ein tolles Weingut, das noch im Familienbetrieb ist und eine sensationelle Palette an Weinen hat.
Unterkunft haben wir in einem Agriturismo in Mezzacorona, das eine bemerkenswerte Kirche mit einem romanischen Turm und einer glasierten Kuppel hat.
Hallo Hans, ja, an den Grauburgunder erinnere ich nich auch noch. Und auch noch beschwingt an den Verkostungsabend mit der VHS, mit guten Weinen und ebenso guter Wurst…
Sollte dir die Chiara über den Weg laufen, sag ihr schöne Grüße!
Hallo Markus, ich wusste, dass Du Dich an diese Weine und Verkostungen noch erinnern kannst. Da wandelt man in den Spuren der Vergangenheit. Zu Chiara habe ich es leider nicht geschafft, aber am Rückweg werde ich dort Deine Grüße überbringen.