Die Etsch abwärts ins Welschland…

30. Juli 2020 2 Von Hans Fischaleck

Heute Morgen hieß es Abschied nehmen von unseren Gasteltern im Haus Tirol in Steinegg. Schade – ein Frühstück in frischer Bergluft, mit Blick auf den Nordteil von Bozen – das hat schon was. Aber wir wollen ja nach Rom!

Von unserer Herbergsmutter wurden wir regelrecht umsorgt…
… und von unserem Frühstücksplatz im Freien konnten wir den nördlichen Teil von Bozen sehen – aus einer Höhe von 900 Metern

Eigentlich sollte die Wanderung ab Bozen Süd erst einmal recht eintönig verlaufen. Immer die Etsch entlang, mit mehr oder weniger Industrie daneben. Aber es kam dann anders – der Weg führte durch die Schrebergärten von Bozen. Hier war alles geboten: Tomaten, Paprika, Pepperoni, Auberginen, Salat – und jede Menge Obst!! Und vorher gab es noch einen tollen Blick in das Etschtal mit der Burg Sigmundskron.

Der fruchtbare Boden der Etschebene läßt vieles gedeihen…dahinter die Etsch nach einem Gewitterregen, ganz braun….
Blick hinauf ins Etschtal, links oben die Burg Sigmundskron

Obst gab es in Hülle und Fülle, nur waren die einen Früchte bereits geerntet, die anderen noch nicht ganz reif. Dennoch konnte ich mein Frühstück noch um den einen oder anderen Pfirsich bereichern, oder mit Reineclauden.

Die Feigen sind leider noch nicht reif…
… auch nicht die Pfirsiche
Der erste Mandelbaum…

Dann ging es weiter auf einem Damm entlang der Etsch und einem Nebenkanal. Aber plötzlich war die Straße versperrt – ein Ereignis, das uns nun schon öfter zum Verhängnis wurde. Ein Zurück gab es nicht, da halfen nur Kletterkünste und eine saubere Körperbeherrschung… (:-))

Zwei Kilometer zurück – ein NoGo bei einem Fußmarsch…
Eidechsen sonnen sich an den Steinhängen und Mauern

Bein Brandzoll stieß ich auf enen Weg, der nach der Kaiserin Maria-Theresia benannt war. Offensichtlich hat sie sich hier desöfteren aufgehalten.

Dieser Weg führte zwischen den Obstgärten und den Auwäldern der Etsch hindurch.

Langsam näherte ich mich der Ortschaft Auer, in der ich mein Mittagessen gepalnt hatte. Aber kein Restaurant war weit und breit zu sehen, aber immerhin gab es einen Verzehrplatz, an dem man geduldig warten musste.

Aber es gab einen Supermarkt, in dem ich meine Wegzehrung erwerben konnte. Tomaten, Pfirsiche, frisches Brot, Käse und eine echte italienische Salami. Dann ging es zurück an den Rastplatz, und ich verputzte mit großem Appetit meine mitgebrachten Sachen.

Picknick am Radweg, am Ufer der Etsch…

Der Nachmittag war heiß!! Ich wollte einfach mal ausprobieren, wie sich Wandern bei 35 Grad anfühlt. Das hatte es nämlich in der Gegend von Neumart/Südtirol und Margreid. Da war Wasser wichtig! Karl versorgte mich an Stellen, an denen der Radweg der Bundesstraße näher kam, mit Wasser. Insgesamt hatte ich heute während des Marschierens 4 Liter Wasser substituiert.

Wasser war heute der große Trumpf!!!

In den Obstgärten neben dem Damm arbeiteten die Obstbauern und kürzten die Triebe der Apfelbäume und entfernten kleine und missratene Äpfel. Teilweise lagen 50 Äpfel unter einem Stamm.

Obstbauern bei der Arbeit….
Kurzer Durchblick auf eine Burgruine….

Teilweise waren drei Wege angeboten: Unten an der Obstplantage, dann ein Feldweg in der Mitte, und oben der Radweg. Ich wählte den mittleren Weg, aber die Sonne brannte dermaßen in den Hang, dass ich mich wieder auf den Radweg begab. Hier bewegte sich die Luft ein wenig.

Die meiste Luftbewegung hatte man auf dem Radweg, wenn auch die Radlertrupps ein kontinuierliches Gehen verhinderten.

Ich passierte Kurtatsch und Tramin, um an mein Tagesziel bei Margreid zu gelangen. In Margreid soll übrigens der älteste Weinstock Europas sein, gepflanzt 1601. Er trägt immer noch Früchte! Völlig durchgeschwitzt und drei Kilo leichter beendete ich hier meine Tagestour.

Blick zurück auf Tramin, im Vordergrund die durch Gewitterregen braun gefärbte Etsch.
Informationen zu Margreid am Randes des Radweges
Der älteste Rebstock Europas hat mehr als 400 Jahre auf dem Buckel