Den Brenner abwärts, dem Eisack entlang…
Der Eisack begleitete uns von Beginn an, den Brenner abwärts. Als kleines Bächlein turtelte er neben uns her, mal rechts, mal links, aber immer sehr bescheiden und moderat. Das sollte sich im weiteren Verlauf deutlich ändern. Als wir von unserer Herbergsmutter, Frau Henökel, in Steinach am Brenner Abschied genommen hatten, fuhr uns Karl dann nach Sterzing, um unsere Wanderung nach Rom wieder aufzunehmen. In der Touristeninformation erkundigten wir uns noch einma nach dem besten Weg. Der führte durch den Zwölferturm, am Rathaus vorbei, direkt Richtung Eisack.
Im Innenhof des Rathauses besichtigten wir noch den römischen Meilenstein, den man in den 70er Jahren in Sterzing drei Meter unter dem Straßenniveau entdeckt hatte. Auch den Mithrasstein nahmen wir in Augenschein, der auf einen früheren römischen Kult hindeutet.
Es ging schnell ins Grüne an den Eisack, der unser ständiger Begleiter war. Lange schon konnten wir Burg Reifenstein auf einem Hügel über dem Eisack erkennen.
Aber nicht nur im Ebersberger Forst gibt es schnurgerade Wege. Mit dem Unterschied, dass hier die Landschaft herum viel interessanter und abwechslungsreicher ist.
In Freienfeld wendete sich der Weg zum Berghang und wir durchquerten den malerischen Ort Stilfes mit seinen historischen Bauwerken.
Wir gingen weiter rechts des Eisack am Bergrücken Richtung Brixen. Herrliche Blicke taten sich auf in der frischen Luft. Und einstmals herrschaftliche Häuser lagen am Weg, die längst verlassen sind – schade!
Kurz vor Grasstein kam uns Karl auf dem Rad entgegen. Er hatte zwischenzeitlich ein Lokal in Mittewald ausfindig gemacht, in dem wir zu Mittag essen konnten.
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Franzensfeste. Unterwegs passierten wir eine Baustelle des Brennertunnels, der hier den Eisack unterlaufen soll. Bereits bei Gries sahen wir die Baustelle der ARGE Brennertunnel. Die Österreicher arbeiten seit Jahren auf Hochtouren, die Deutschen suchen immer noch das Gleis dorthin – wie peinlich!!
Dann sahen wir die Festung und den tiefer liegenden See. Vom Auslauf des Brennertunnes sieht man hier gar nichts. Der Weg steigt hier zum Teil stark an. Radfahrer fragen nach unserem Ziel, nachdem sie auf Sepps Rücken die Worte Regensburg – Rom lesen können. Hier zollt man uns bereits Respekt, weil wir mittlerweile glaubwürdig weit von Regensburg entfernt sind. In Pfeffenhausen reichte es nur zu einem „Aha“. Aber meistens werden wir gefragt, wo unsere Fahrräder sind…
Das Klima wurde milder. Schon sahen wir die ersten Weinreben, Feigen-bäume und Zedern. Wir näherten uns dem Kloster Neustift, das bekannt ist für seine überragenden Eisacktaler Weine. Abends gab es zwei Fläschchen davon.
Der Weg geht wieder zurück zum Eisack, der mittlerweile ein breites Bett besitzt. Unter schattigen Alleen geht es fast bis ins Zentrum von Brixen. Im Hotel Grauer Bär haben wir unsere Zelte aufgeschlagen. Die heutige Etappe war mit 33 km die bisher längste unserer Tour.
Aha! Grüße aus Schmatzhausen, liegt neben Pfeffenhausen. Schön wieder etwas von euch zu lesen. Dachte schon wenn der Karl bei euch ist gehts nur von Weinprobe zu Weinprobe weiter. Respekt bei 33km immer noch ein lächeln im Gesicht. Übertreibt es nicht! Weiterhin alles gute zu Fuß und bestes Wanderwetter wünscht euch da Limma.